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Reportagen - Die Welt fühlbar machen

 

Guter Journalismus ist viel mehr als Zahlen und Fakten. Informationen allein sind kalt und abstrakt. Wer eine Story wirklich durchdringen will, muss sie fühlen. Nicht umsonst gilt die Reportage als Königsdisziplin des Journalismus. Unser Anspruch ist es, Geschichten so zu erzählen, dass der Leser sieht, was wir sahen, hört, was wir hörten, riecht, was wir rochen, spürt, was wir spürten. Das sind unsere Geschichten.   

Die Elbphilharmonie in Hamburg
Taube Ohren für die Musik (Chris Ignatzi) 

Ein Jahr waren die Verträge zum Bau der Elbphilharmonie (Foto) unterschrieben, da beschlossen sie am südwestlichsten Zipfel der Bundesrepublik: So etwas wollen wir auch. Zehn Jahre später ist das musikalische Aushängeschild Hamburgs in Betrieb – und die Planungen für die Saarphilharmonie in Saarbrücken keinen Schritt weiter. Nun könnte ein neugeschaffenes Areal zur letzten Chance für den Bau eines Konzertsaals für die ansässige Deutsche Radiophilharmonie werden.

Die Geschichte einer Kontroverse im Wettlauf gegen die Zeit, die bei Musikern, Kulturschaffenden und Gönnern für viel Frust sorgte und bei der sich die Politik nach wie vor quer stellt, weil im Saarland das Geld für Kulturförderung knapp ist. Foto: Thies Raetzke

Der Basler Verhaltensneurologe Marc Sollberger
Im Dienst der Wissenschaft (Ben Schieler) 

Der Umgang mit Emotionen gehört für den Schauspieler Sebastian Schäfer zum Handwerk. „Ob vor der Kamera oder im Alltag: Du solltest deine Gefühle immer so ausdrücken, dass dich andere verstehen“, sagt er. Just damit hapert es bei Menschen, die von der Verhaltensvariante der frontotemporalen Demenz und anderen neurodegenerativen Hirnerkrankungen betroffen sind. Die Diagnose jedoch ist schwierig. Der Basler Verhaltensneurologe Marc Sollberger (Bild) will das ändern – und klopfte bei Sebastian Schäfer an.  

Film und Wissenschaft verbünden sich bei der Entwicklung eines Tests zur Frühdiagnose von Krankheiten, die Menschen der Fähigkeit berauben zu erkennen, was andere denken und fühlen, zu einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Foto: Ben Schieler

Uros auf dem Titicacasee
Leben auf dem See (Chris Ignatzi) 

 

Das Motorboot fährt in die Dunkelheit. Es arbeitet sich durch Seegrasfelder, pflügt durchs Wasser, das nicht weit entfernt vom Gefrierpunkt tiefschwarz bis zum Horizont reicht. Und dann, nach ein paar Minuten, hat es sein Ziel erreicht: eine Insel aus Stroh, die nur an einem Anker befestigt auf dem Titicacasee in den Anden treibt. Dort lebt der Bootsführer Vidal mit seiner Familie – und verknüpft jahrtausendealte Traditionen mit einem modernen Tourismusgewerbe.

Zu Besuch und auf Spurensuche bei den Uros im höchstgelegenen See der Welt zwischen Fischerei und Touren durch ein schwimmendes Dorf und zwischen Besuchen der Kircheninsel und Champions-League-Spielen im Satellitenfernsehen. Foto: Chris Ignatzi

Die Provenienzforscherin Johanna Poltermann
Im Auftrag der Moral (Ben Schieler) 

 

Die Bombe platzt am ersten Novembersonntag 2013. Der „Focus“ berichtet unter dem Titel „Der gerettete Schatz“ über Ermittlungen der Augsburger Staatsanwaltschaft zum Fund von mehr als 1000 als verschollen geltenden Kunstwerken der klassischen Moderne im Besitz des Sammlers Cornelius Gurlitt. Am nächsten Morgen sitzt Johanna Poltermann (Foto) allein in der Forschungsstelle "Entartete Kunst" der Freien Universität Berlin. „Das Telefon klingelte alle drei Minuten“, erinnert sie sich. 

1998 verpflichteten sich 44 Länder in Washington, die Kulturgutbestände ihrer öffentlichen Einrichtungen nach NS-Raubkunst zu durchforsten. Doch erst der Gurlitt-Fall verschaffte der Provenienzforschung in Deutschland halbwegs die Bedeutung, die sich die Forscher wünschen. Foto: Ben Schieler

Sonnenuntergang über Seoul in Südkorea
Geteiltes Land, geteilte Stimmung (C. Ignatzi) 

Der nach wie vor schwelende Kriegszustand ist spürbar. Gasmasken in der
U-Bahn für den Fall eines atomaren Angriffs – in Südkorea ist das Normalität. Tausende Menschen rauschen zur Hauptverkehrszeit stündlich an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. An der Oberfläche ist dem Musiker Stefan Böhnlein aber etwas ins Auge gefallen: „Als wir vor zwei Jahren in Seoul waren, sind minütlich Kampfhubschrauber und Jets über die Stadt geflogen. Diesmal war es ruhig“, sagt er.

65 Jahre nach dem Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea stehen die Zeichen tatsächlich auf Frieden. Wie nehmen das Koreaner in Deutschland und Deutsche in Korea wahr? Wir haben die Deutsche Radiophilharmonie auf Tournee begleitet. Foto: Chris Ignatzi

Nalbachs Bürgermeisters Peter Lehnert
Ein Dorf verklagt Deutschland (Chris Ignatzi) 

An einem der letzten warmen Herbsttage des Jahres 2016 rennen und springen Kinder über den neuen Spielplatz des Kindergartens St. Peter und Paul in Nalbach. Er ist das Symbol einer unbeschwerten Dorfkindheit, bis die Gemeinde entdeckt, was unter der Erde schlummert und seit mehr als 50 Jahren unbemerkt jeden darüber bedrohte: ein metertiefer Hohlraum, entstanden im Zweiten Weltkrieg, hätte das Haus bei jedem falschen Tritt zum Einsturz bringen können - und mehr als 100 Kinder in die Tiefe reißen.

Die Geschichte eines saarländischen Dorfes und seines Bürgermeisters Peter Lehnert, der mit der Bundesrepublik Deutschland vor Gericht darüber streitet, wer zahlen muss, wenn ein alter Wehrmachtsstollen Leib und Leben von Kindergartenkindern gefährdet.  Foto: Chris Ignatzi

Ökotourismus in Costa Rica
Ein Dorf verklagt Deutschland (Chris Ignatzi) 

An einem der letzten warmen Herbsttage des Jahres 2016 rennen und springen Kinder über den neuen Spielplatz des Kindergartens St. Peter und Paul in Nalbach. Er ist das Symbol einer unbeschwerten Dorfkindheit, bis die Gemeinde entdeckt, was unter der Erde schlummert und seit mehr als 50 Jahren unbemerkt jeden darüber bedrohte: ein metertiefer Hohlraum, entstanden im Zweiten Weltkrieg, hätte das Haus bei jedem falschen Tritt zum Einsturz bringen können - und mehr als 100 Kinder in die Tiefe reißen.

Die Geschichte eines saarländischen Dorfes und seines Bürgermeisters Peter Lehnert, der mit der Bundesrepublik Deutschland vor Gericht darüber streitet, wer zahlen muss, wenn ein alter Wehrmachtsstollen Leib und Leben von Kindergartenkindern gefährdet.  Foto: Chris Ignatzi.

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